Matthias Kunz

Matthias Kunz

Diakon, Medienreferent & Christ

Predigt: Who is Who – Wer bin Ich

Who is Who?

Also: Wer ist wer?

Und, wer ist überhaupt etwas?

Und wer bin Ich dann eigentlich?

 

Fragen, die wir, wenn sie uns jemand stellen würde,

vermutlich erstmal gar nicht so einleuchtend beantworten könnten. Vermutlich am besten noch mit ‘nem gewissen Bauchgefühl.

 

Klar: Das Who is Who, das sind die wichtigsten Leute.

Die Promis, Politiker, Funktionäre und diejenigen,

die die wichtigen Entscheidungen treffen.

Das Who is Who eben.

 

Und über jemanden zu sagen “das er etwas ist”, fällt uns ja auch relativ leicht: Erfolg in der Schule, im Beruf, Bekanntheit, Ansehen.

Er oder Sie hat‘s einfach geschafft.

Sie ist was. Er ist was. Die hamn‘s geschafft.

 

Aber Ich? Wer bin Ich?

Die Frage ist glaube ich nicht so einfach zu beantworten.

 

Klar, wir würden sicherlich sowas sagen wie:
„Ich bin witzig, aufgeschlossen und hilfsbereit.“

Unsere Stärken eben.

 

Die beschreiben uns ja auch relativ gut.

Teilweise.

Positiv.

In einem Vorstellungsgespräch kann das ja auch sehr nützlich sein.

 

Aber, macht mich das aus?
Ist das meine Identität?

 

Humor. Offenheit. Hilfsbereitschaft.

Soll das alles sein?

 

Wer bin ich?

Was macht mich denn wirklich aus?

 

OK. Ich geh mal einen Schritt zur Seite und schau mich jetzt mal sozusagen „von außen“ an.

Ihr könnt das ja auch mal innerlich mitmachen. Auf euch bezogen natürlich.

 

Da wär zunächst mal die äußere Erscheinung:

Haarfarbe: blond. Körperstatur: breit gebaut.

Größe: 192. Augenfarbe: blaugrau – das sagt zumindest mein Perso.

Der verrät mir auch den Namen: Matthias Kunz.

Mein Geburtsdatum, mein Wohnort.

 

Bin das jetzt schon Ich? Bin das Ich?

 

Wie würdest du dich beschreiben,

wenn du darum gebeten wirst, dich vorzustellen?

Was wäre dir wichtig zu nennen?

Deine schulischen Leistungen?

Deine Hobbys? Dein Charakter?

Humor, Aussehen, Erfolge?

 

Und könntest du dann danach sagen: „Das bin Ich.“

 

 

 

Machen dich diese Dinge aus?

Deine Erscheinung. Deine biologischen Merkmale. Deine Persönlichkeit.

 

Was würde fehlen?

Wer bist du eigentlich?

 

Ich habe auf der Suche nach einer möglichen Antwort ein Bild auf 9Gag gefunden: „Who am I“

 

[BILD]

 

Vielleicht kennt ihr solche Situationen auch.

Hier, vier verschiedene und in jeder ist man wie ausgewechselt.

 

Wer bin ich denn jetzt?

Bin Ich Ich, wenn ich alleine bin,

unter Freunden, in der Schule oder was weiß ich wo?

Wer bin Ich?

 

Mir stellen sich dann Fragen wie:

Was für ein Mensch bin ich?

Wie sehen mich andere?

Wie will ich eigentlich sein?

Und warum verhalte ich mich in unterschiedlichen Situationen

ganz verschieden?

 

Was macht mich aus?

Was macht mich einzigartig und unabhängig von Anderen.
Aber gleichzeitig:

Was habe ich mit den Menschen um mich herum gemeinsam?

 

 

Ich glaube, um der Frage „Wer bin Ich“ nachzugehen,

müssen wir uns zwei Dinge genauer anschauen:

 

Zum einen:

Wer WAR ich? Wo komme ich her?

 

Und zum anderen:

Wer WERDE ich sein? Wo gehe ich hin?

 

Und das schöne bei der Beantwortung dieser Fragen, ist,

dass es ein Buch gibt, das dir von der ersten Seite an erzählt,

wie du gedacht bist. Wie du sein sollst. Wo du her kommst:

 

„Und Gott schuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes schuf er ihn;

als Mann und Frau schuf er sie.“

1. Mose 1,27

 

Du bist ein Bild Gottes.

Du bist ein Gegenüber von ihm.

Gott will dich anreden.

In deinem ganzen Mensch-Sein bist du ein Ebenbild von ihm, dem Schöpfer.

Er hat dich geplant und erschaffen. Du bist gut so.

„und sieh, es war SEHR gut.“

Dabei ist nicht der Prozess, wie du sehr gut wurdest, wichtig. Du BIST sehr gut!

 

Das spricht Gott dir zu! Von Anfang an!

Der dich erschaffen hat, dich ins Leben gerufen hat.

Und dir Lebensatem eingehaucht hat.

 

Durch die Nase [tief einatmen], so dass du aus dieser unendlich engen Beziehung mit ihm leben kannst. Das macht den Menschen aus.

 

Aus dieser Gabe von Gott, ein lebendiges Selbst sein zu können.

Ganz DU sein. Was für eine Freiheit.

 

Ein Bild von Gott,

der sich Mose und dem ganzen Volk Israel mit dem Namen

JaHWeH vorstellt:

Der „Ich werde sein, der ich sein werde“

oder „Ich bin, der ich bin“

 

Diesem Gott,

der uns seinen Namen preisgibt,

so dass wir in Beziehung mit ihm treten können.

Ihn ansprechen können.

 

Der sich zu erkennen gibt.

Der sich offenbart.

Der sich erweisen wird.

 

Der nicht nur war, sondern ist und immer sein wird.

Du bist sein Bild. Wir sind sein Bild.

Geplant. Erschaffen. In Beziehung mit Ihm. Lebend.

 

Also: Wer bin Ich?

Ich bin gedacht als Bild Gottes.

Keine Kopie. Kein Klon.

Geplant. Geschaffen. Als Gegenüber von Gott und den Menschen.

Ich bin sehr gut. Sag dir das ruhig ab und zu mal selbst zu.

Du bist sehr gut.

Und du kannst mit deinen Mitteln planen, schaffen und ein Gegenüber sein!

 

 

 

„Ich werde sein, der ich sein werde.“

Oder

„Ich bin, der ich bin“

 

So stellte sich Gott, Mose vor.

Er offenbart damit seine Eigenart, sein Wesen, sein Selbst.

 

Und im Johannesevangelium finden wir ebenfalls Worte, durch die sich eine Person offenbart. Dort heißt es:

 

Ich bin…

… das Brot des Lebens

 

Ich bin…

… das Licht der Welt

 

Ich bin…

… die Tür und der gute Hirte

 

Ich bin…

…die Auferstehung und das Leben

 

Ich bin…

…der Weg die Wahrheit und das Leben

 

Ich bin…

…der wahre Weinstock

 

 

 

 

 

Brot des Lebens:

Jesus selbst ist die Grundlage. Durch ihn leben wir.

Ihr Küchen-Mitarbeitende: Ihr wisst sicherlich am besten wie eine Freizeit mit oder ohne ner guten Grundlage stehen oder fallen kann.

 

Licht der Welt.

Er gibt Orientierung, gibt Sicherheit, lässt das Dunkle von uns weichen.

Wie die Taschenlampe, die uns nachts den Weg leuchtet.

 

Die Tür und der gute Hirt.

Er ist die neue Chance, er schenkt Gemeinschaft.

Gemeinschaft unter den Mitarbeitenden, unter den Teilnehmenden und darüber hinaus.

 

Die Auferstehung und das Leben.

Der Tod hat keine Macht.

 

Der Weg.

Wir können Wahrheit erkennen.

 

Der wahre Weinstock.

In seiner Gemeinschaft gibt es Lebenskraft.

 

In dieser Vielfalt Jesu offenbart sich Gott.

In der Vielfalt von uns Menschen spiegelt sich Gottes Ebenbildlichkeit.

Als Christen spiegeln wir gemeinsam Gottes Herrlichkeit.

 

Aber trotzdem heißt es: „Er ist ES, Gott“.

 

 

 

 

Und Ich? Wer bin Ich? Wer will Ich sein?

Ich bin ein Nachfolger dieses Jesus. Ein Jünger Jesu.

Ich will in seinen Spuren wandeln, den Blick auf Ihn richten.

Das heißt: Auf ihn richte ich mich aus. Dorthin will ich gehen. Jeden Tag neu.

 

Ich bin gedacht als Bild Gottes.

Du bist gedacht als Bild Gottes.

Aus ihm lebst du.

Er geht mit dir, er begleitet dich.

 

Er war, ist und wird auch immer derselbe sein.

In Jesus Christus, hat er sich offenbart.

Christus: Auf ihn ausrichten.

 

Ist das auch deine Orientierung?

Willst du dich auf ihn ausrichten?

Soll das deine Identität ausmachen?

 

Wer bist du?

Du, bist sehr gut!

 

Und wer willst du sein?

 

Amen.