Was hilft Menschen, die einen Video- oder Livestream-Gottesdienst planen, machen wollen oder durchführen und bislang wenig Erfahrungen vor der Kamera haben?
Ein kleines Cheat Sheet mit den wichtigsten Informationen, wenn man so einen Gottesdienst plant. Weitere Punkte gerne per Mail an mail@matthiaskunz.info
- Halte Blickkontakt zur Kamera
So wie du im regulären Gottesdienst Blickkontakt mit den Menschen suchst, sprich auch im Video-Gottesdienst in die Kamera. Hinter dieser schwarzen Linse verbergen sich alle Augen deiner digitalen Gemeinde. - Mache einen Testdurchlauf
Auch wenn dein regulärer Gottesdienst eingespielt ist und Mesner:in, Organist:in oder Gemeinderät:in wissen, wann sie dran sind. Für die Kameraleute ist es wichtig zu wissen, was als nächstes kommt und wo welche Person wann stehen wird.
Eine kurze Durchlaufprobe, in der auch die Mikrofone überprüft werden können, hilft dabei. Auch damit du weißt, in welche Kamera du sprechen musst. - Mache Markierungen auf dem Boden
Markiere mit kleinen Klebern auf dem Boden, wo welche Steh-Positionen sind. - Sei da, wenn du dran bist
Video-Gottesdienste sind kompakter. Deshalb: wenn du dran bist, sei an der Stelle, wo du sein sollst. Wenn Musik kommt und anschließend gesprochen wird, gehe bereits während der Musik an deinen Standort und mache dich für deinen Einsatz bereit. (Nicht warten, bis die Musik aufhört und dann erst losgehen, das verursacht unnötige Wartezeit) - Mache nichts am Ton
Wenn du einen gute:n Tontechniker:in hast, musst du überhaupt nichts am Mikrofon machen. Nicht einschalten, nicht ausschalten. Dein:e Tontechniker:in macht das für dich! - Vermeide „Stille“, aber sei trotzdem leise
Wenn man selbst in der Kirche sitzt, tut Stille gut, denn der große Raum dämpft viele Geräusche. Zuhause aber läuft im Hintergrund vielleicht die Spülmaschine, der Straßenlärm ist zu hören oder sonstige Störquellen.
Deshalb: Stille im Video vermeiden und dafür beispielsweise mit leichter Hintergrundmusik untermahlen.
Trotzdem gilt es natürlich Störschall (Stühle rücken, Türenlaute, etc) zu vermeiden. - Achte auf deine Kleidung und den Hintergrund
Achte auf einen gewissen Kontrast deiner Kleidung zum Hintergrund. Ein schwarzer Talar und ein dunkles Kirchenschiff – da sieht man schnell nur noch einen schwebenden Kopf (ungut). Entweder die Kleidung anpassen oder den Hintergrund (zum Beispiel durch eine hellere Wand oder ausleuchten). - Zieh das richtige an
Einfarbige Kleidung: Muster in der Kleidung können unliebsame Video-Effekte hervorrufen, deshalb am besten einfarbige Stoffe verwenden.
Matte und mittelfeste Stoffe: Zum einen wirken sie im Scheinwerferlicht besser, zum anderen können daran auch besser Mikrofone befestigt werden.
Was sonst noch wichtig ist
- Ein Ablauf mit allen Informationen
Schicke rechtzeitig einen Ablauf mit allen Informationen, damit die Techniker:innen darauf reagieren können. Wichtige Informationen wären:- Wer macht (womit) Musik?
- Wer spricht wann im Gottesdienst?
- Wie heißen die Personen (wichtig für Einblendungen)
- Wie heißen die Liedstücke
- Wird Musik (z.B. vom PC) eingespielt
- Gibt es kreative Elemente im Gottesdienst
- Rechtliches klären
Kläre alle rechtlichen Fragen im Vorhinein. Wer muss sein Einverständnis für Bild, Ton und Text geben. Die EKD hat hier eine gute Zusammenfassung erstellt.
Achte auch darauf, dass niemand ohne seine Zustimmung gefilmt wird. - Hintergrundmusik