Erst in der menschlichen Vielfalt zeigt sich Gottebenbildlichkeit.
Vielfalt ist Gottebenbildlichkeit.
Autor: Matthias
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Gottebenbildlichkeit
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Predigt: Anpassen oder Gesicht zeigen
Ich bitte darum, wem es möglich ist, aufzustehen für den Segen:
„Der Herr segne dich und behüte dich,
der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir
und sei dir gnädig;
der Herr erhebe sein Angesicht über dich
und gebe dir Frieden. Amen.“
Ihr dürft euch wieder setzen.
…
„Oh man was isn das für’n Typ da vorne. Der hat’s ja mal überhaupt nicht gerafft. Der Segen kommt doch erst ganz zum Schluss…“
Wenn dir jetzt diese Gedanken oder ähnliche
durch den Kopf schwirren, dann kann ich dir eines verraten:
Recht hast du.
Für mich gehört der Segen im Gottesdienst
auch an den Schluss.
Nach Gebet, Lobpreis, Predigt, und allem was dazu gehört,
folgt der Segen als Abschluss des ganzen Gottesdienstes.
Dieser Segen ist für mich auch immer so ein
„Auf Wiedersehn. Tschüss. Bis bald.
Und jetzt geh raus und setz das um, was Gott dir heute ans Herz gelegt hat.“
Der Segen am Ende des Gottesdienstes
ist Verabschiedung und Aufforderung zugleich.
Aber irgendwie hat er überhaupt nichts mit unserem Thema
heute Abend zu tun.
Oder vielleicht doch?
Anpassen oder Gesicht zeigen.
Das ist heute das Thema.
Und auch die Frage:
Willst du dich anpassen, oder dein Gesicht zeigen.
Entweder oder.
Aber was hat diese Frage mit einem Segenspruch zu tun,
der Jahrhunderte, Jahrtausende alt ist
und wir am Ende fast eines jeden Gottesdienstes hören?
Oder eher gesagt: zugesprochen bekommen.
Schauen wir uns diesen Segenspruch mal etwas genauer an:
Man nennt ihn den ‚aaronitischen Segen‘,
weil er von den Priestern die aus dem Stamm Aaron kommen
zugesprochen wurde.
Das Besondere dabei ist aber, dass nicht der Priester segnet,
sondern Gott selbst. Drei Mal sogar:
- Der Herr segnet dich:
Gott selbst spendet dir alles Nötige fürs Leben.
- Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir:
Gott selbst wendet sich dir zu.
- Und der Herr gebe dir Frieden:
Im hebräischen steht hier Schalom,
also das umfassende Glück.
Die gelungene Beziehung zu dir selbst, zu Gott,
zu deiner Umwelt und zu deinen Mitmenschen.
Das ist Schalom.
Und das alles kommt direkt von Gott.
Anpassen oder Gesicht zeigen.
In diesem Segensspruch wird ebenfalls ein Gesicht,
oder besser Angesicht genannt:
„der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir …“
Vermutlich hast du diesen Teil schon tausendmal gehört,
aber hast du dir schon einmal Gedanken dazu gemacht,
was dir hier zugesprochen wird?
Gott selbst, lässt sein Angesicht leuchten über dir.
Sein Gesicht leuchtet, wenn er dich ansieht.
Gott dreht sich nicht weg von dir,
sondern schaut ganz konkret Dich an.
Er zeigt dir sein Gesicht.
Gesicht zeigen.
Was heißt das denn überhaupt?
Wir verstehen ja oftmals etwas Negatives dabei.
„Ah, jetzt zeigst du aber dein wahres Gesicht“
heißt nicht, dass ich irgendwo aus der Tasche
ein zweites ‚wahres‘ Gesicht gezaubert hab,
sondern dass meine wahren Absichten
ans Tageslicht gekommen sind.
‚Mein Gesicht zeigen‘ heißt also,
dass meine bislang geheimen Überzeugungen
jetzt offen liegen.
Jeder kann sozusagen in meinem Gesicht ablesen,
was ich denke.
So als ob meine Überzeugungen
auf Stirn, Backen, Nase, Kinn tätowiert wären.
Ich vermittle mit meinem Gesicht also eine Botschaft.
Manchmal auch ganz praktisch durch unsere Mimik.
Zum Beispiel, wenn wir sauer sind, oder traurig,
oder fröhlich, oder ängstlich, unsicher, …
unser Gesicht, unsere Mimik,
zeigt allen um uns herum, wie es uns geht.
Mit unserem Gesicht vermitteln wir eine Botschaft.
Durch unser Gesicht
sind wir aber auch für andere erkennbar.
Es identifiziert uns:
Auf unserem Perso, Führerschein, Schülerausweis, Studentenausweis, … überall ist unser Passfoto.
Auf Facebook, WhatsApp, Twitter, …
überall hinterlegen wir ein Bild von uns,
dass uns zeigt.
Mit diesem Gesicht verbinden die Menschen etwas.
Begegnungen, Eigenschaften, Eigenheiten …
Wenn man ein Gesicht sieht, denkt man an die Beziehung zu dieser Person.
Mein Gesicht gibt mich also zu erkennen
Und es trägt eine Botschaft.
Das Problem dabei:
Unser Gesicht kann von jedem gesehen werden.
Schau mal in das Gesicht deines Nachbarn, deiner Nachbarin.
Vielleicht kennst du ihn oder sie?
Welche Botschaft wird dir wohl gerade mitgeteilt?
Vll. Ist jemand angeekelt? Oder auch grade das Gegenteil J
Zwinkert dir jemand zu?
Unser Gesicht ist öffentlich.
Jeder kann es sehen.
Das ist ein Problem,
denn manchmal wollen wir einfach nicht, dass man uns erkennt.
Und wir wollen auch nicht jede Botschaft öffentlich machen.
Wenn es uns gerade schlecht geht.
Wenn wir mit etwas nicht einverstanden sind.
Deshalb haben wir vermutlich alle irgendwann einmal gelernt
Masken zu tragen.
Ähnlich dieser Masken im Anspiel vorher.
Und vermutlich wissen wir manchmal selbst nicht mehr,
ob wir im Moment eine Maske tragen, oder nicht.
„der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir …“
Hast du bemerkt?
Als du gerade in das Gesicht deines Nachbarn
oder deiner Nachbarin geschaut hast,
hast auch du dein Gesicht zeigen müssen.
„der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir“ heißt also,
dass ich auch Gott ansehen kann.
Er hat sein Gesicht mir zugewandt, also kann ich mich ihm zuwenden.
Und wenn ich das tue, wenn du das tust,
dann sieht Gott Dich an!
Gott sieht dich an!
Und sein Gesicht strahlt dabei.
Gott erkennt dich! Er kennt dich!
Er weiß wer du bist.
Keine Maske hat bei ihm bestand.
Bei ihm kannst du dein wahres Gesicht zeigen!
Und sein Gesicht leuchtet dabei.
Ein paar Bücher vor unserem aaronitischen Segen,
wird ebenfalls von einem leuchtenden,
einem glänzenden Gesicht berichtet.
Am Ende von 2. Mose 34 wird berichtet,
wie Mose zum zweiten Mal die Steintafeln
mit den 10 Geboten von Gott erhält.
40 Tage war Mose bei Gott auf dem Berg Sinai.
Tag und Nacht.
Und dann wird folgendes berichtet:
„Als nun Mose vom Berge Sinai herabstieg, hatte er die zwei Tafeln des Gesetzes in seiner Hand und wusste nicht, dass die Haut seines Angesichts glänzte, weil er mit Gott geredet hatte.“
40 Tage und Nächte war Mose bei Gott und hat mit ihm geredet.
40 Tage und Nächte intensivster Begegnung.
Mose, sozusagen auf Augenhöhe mit Gott.
Ich weiß nicht, was er da alles gemacht hat,
aber meiner Meinung nach reichen 40 Tage aus,
um mehr als ‚nur‘ 10 Gebote aufzuschreiben.
Mose hat mit Gott geredet, so heißt es im Text.
Und nach 40 Tagen kommt Mose wieder vom Berg.
Erfüllt von Gottes Geist, voll Weisheit, voll Liebe.
Aber als er unten ankam,
und den Israeliten das alles erzählen will,
schrecken die vor ihm zurück.
Alle fürchten sich vor ihm.
Und warum?
Weil sein Gesicht glänzte.
Sein Gesicht glänzte,
weil er mit Gott geredet hatte.
Mit ihm Beziehung hatte.
Mose wurde durch diese Beziehung
zum Träger einer Botschaft.
Er überbringt den Israeliten die Botschaft von Gott.
Und auch sein Gesicht
überbringt sozusagen diese Botschaft.
Das Licht, das Mose gewissermaßen im Reden mit Gott aufgegangen ist, spiegelt sich wieder.
Gottes Herrlichkeit spiegelt sich wieder.
Und Mose erzählt von dieser Herrlichkeit, von Gott.
Erst Aaron, seinem Bruder.
Dann den Ältesten
und dann dem ganzen Volk Israel.
Er erzählt ihnen,
was Gott mit ihm geredet hat.
Und dann heißt es weiter:
„Und als er dies alles mit ihnen geredet hatte,
legte er eine Decke auf sein Angesicht.“
Anpassen oder Gesicht zeigen.
Maske tragen oder Gesicht zeigen.
Mose hat sich angepasst.
Er trug eine Maske, wenn er im Volk unterwegs war.
Anpassen ist überlebensnotwendig.
Auch wir müssen uns heute anpassen.
Wenn wir uns beispielsweise unserer Umwelt nicht anpassen würden,
und hier in Bikini und Badeshorts dasäßen,
wäre das vermutlich lustig anzusehen,
aber vermutlich auch extrem kalt!
Aber: Mose hat auch sein Gesicht gezeigt.
Er hat es Gott gezeigt.
Wenn Mose bei Gott war
trug er keine Maske.
Er hat Gott sein Gesicht gezeigt
und Gott hat dieses Gesicht benutzt
um eine Botschaft zu übermitteln.
Mose hat sich angepasst
UND hat sein Gesicht gezeigt!
Und was hat das alles jetzt mit uns zu tun?
„der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir“
Gott schaut dich an.
Mit leuchtendem, mit glänzendem Gesicht.
Gott kennt dich, komplett ohne Maske.
Und Er will, dass auch Dein Gesicht glänzt.
Er hat eine Botschaft, die du in die Welt tragen sollst.
Er möchte mit dir reden, dich ansehen!
Und sein Gesicht leuchtet dabei.
Ihm kannst du dein wahres Gesicht zeigen.
Und er gibt dir den Mut,
dieses wahre Gesicht auch vor deinen Freunden,
vor deiner Klasse,
vll auch vor Unbekannten
ab und zu hinter deinen Masken hervorblicken zu lassen.
Durch die Beziehung mit Gott
werden wir Träger seiner Botschaft.
Er verändert uns, er passt uns an.
Und wie Mose merken wir es vielleicht nicht einmal.
Es passiert einfach, nur weil wir mit Gott reden.
Ich möchte dich bitten,
nachher, nach dem Gottesdienst,
oder heute Abend dein Handy rauszuholen.
Geh auf dein Facebook Profil, oder WhatsApp, … egal.
Schau dir dein Profilbild an:
Gottes Angesicht leuchtet, wenn er dieses Gesicht ansieht!
Und dann frage dich dabei:
Welche Botschaft will Gott durch dein Gesicht in die Welt bringen?
Und wenn du dich das fragst,
erinnere dich an diesen Zuspruch:
Der Herr segnet dich,
mit Kraft und Mut
und er behütet dich,
vor allem Übel.
Er lässt sein Angesicht leuchten über dir,
dass du sein Licht in die Welt tragen kannst,
und er ist dir gnädig,
wenn du einmal den Mut dazu verlierst,
er hebt sein Angesicht über dich
und gibt dir Frieden.
Schalom:
Also, Gelingende Beziehung zu dir selbst, zu Gott,
deiner Umwelt und zu deinen Mitmenschen.
Amen.
Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus.
Amen.
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Stern über Bethlehem
Langsam kommt die gezuckerte und gezimtete Zeit.
Hier mein (bereits im letzten Jahr entdecktes) Weihnachtslied-Netzfundstück:https://www.youtube.com/watch?v=5eF7oDan5KU
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Diakon sein heißt …
Menschen helfen
im Auftrag
des Evangeliums.(und manchmal auch im Auftrag der Kirche)
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Hallo. Schön, dich zu sehen.
Hallo, wie geht’s?
Ja läuft, und du?
Danke, ja, ganz gut,
aber mal ehrlich:
warum frag ich,
wenn’s mich eh nicht interessiert?
Keine Ahnung, macht man so.
Oder?Warum nicht mal:
„Hallo. Schön, dich zu sehen.“
https://www.youtube.com/watch?v=q3Iruq92Tro
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Predigt: Enge Pforte – verschlossene Tür
Predigt zu Lukas 13,22
Liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen,
seien wir ehrlich, wir alle kennen diese Situation:
Als Lehrer stehst du vor deiner Klasse und wartest auf das Stichwort,Gefühlt, stundenlang wartest du schon darauf, nachdem du in unzähligen Versuchen darauf hingewiesen, hingearbeitet … förmlich darum gefleht hast.
Nacheinander darf jeder und jede Mal seine Idee sagen.
Das große „Worauf will der da vorne eigentlich hinaus“ Raten geht los.
Und dann, endlich!
Die Erlösung!
Das Stichwort ist gefallen!
„Oh ja … Max … jetzt bitte alle aufpassen … kannst du das nochmal wiederholen, so dass es alle mitbekommen?“
Endlich – eine weitere Sternstunde des beispiellosen Unterrichtens.
Einer gibt das Stichwort.
Alle müssen hören.
Wir alle wissen, dass das natürlich keine Sternstunde ist.
Aber wir können auch alle nachempfinden, warum wir so handeln, denn:
Das was dieses eine Stichwort mit sich bringt, ist so ungemein wichtig, dass es unbedingt alle mitbekommen müssen!
Und zur Beruhigung:
Auch in der Bibel wird von einer ähnlichen Situation berichtet,
in der Jesus, der Lehrer,
seinen Mitreisenden ein Stich-Wort nahebringt.
Die Frage ist: Was soll so wichtig sein, dass es – nicht nur seine Jüngerinnen und Jünger, sondern – ALLE, die mit ihm reisen, hören müssen?
Ich lese aus Lukas 13 ab Vers 22:
Es sprach aber einer zu ihm:
Herr, meinst du, dass nur wenige selig werden?
Jesus und sein Gefolge befinden sich in diesem Abschnitt bereits auf dem Weg nach Jerusalem.
Schon einige Kapitel vor dieser Stelle beginnt Jesu „Zeit der Wanderung“ – nach Jerusalem.
Jerusalem, oder auch: Tochter Zion. Der Zion.
Der e n d z e i t l i c h e Gottesberg,
Und „alle Heiden“ und „viele Völker“ werden einmal zu ihm hinziehen.Es ist also eigentlich gar nicht verwunderlich, dass „einem“ auf diesem Weg die Frage einfällt, wie es später einmal sein wird?
Wie wird es sein, wenn viele Völker zum Zion ziehen?
Wenn Schwerter zu Pflugscharen und Spieße zu Sicheln gemacht werden? Wenn der „HERR richten wird unter den Heiden und zurechtweisen viele Völker“?
Sind es viele, die selig … die … gerettet werden?
Sind es alle, die gerettet werden?
Sind es wenige, die gerettet werden?
Es ist also eine Frage, die wir vermutlich auch alle kennen.
Werden einmal alle Menschen gerettet?
Werden nur jene die … „glauben“ gerettet?
Wie steht es denn nun mit dieser Allversöhnung?
Wo finde ich meine Antworten dazu?
Klar, eine hoch theologische Frage, aber scheinbar – auch schon damals – eine wichtige. Denn Jesus antwortet wie folgt:
Ringt darum, dass ihr durch die enge Pforte hineingeht;
denn viele, das sage ich euch, werden danach trachten, wie sie hineinkommen, und w e r d e n‘ s n i c h t k ö n n e n.
Wenn der Hausherr aufgestanden ist und die Tür verschlossen hat
und ihr anfangt, draußen zu stehen
und an die Tür zu klopfen und zu sagen:
Herr, tu uns auf!,
dann wird er antworten und zu euch sagen:
Ich kenne euch nicht; wo seid ihr her?
Dann werdet ihr anfangen zu sagen:
Wir haben vor dir gegessen und getrunken
und auf unsern Straßen hast du gelehrt.
Und er wird zu euch sagen:
I c h k e n n e e u c h n i c h t; wo seid ihr her?
Weicht alle von mir, ihr Übeltäter!
Da wird Heulen und Zähneklappern sein,
wenn ihr sehen werdet
Abraham, Isaak und Jakob
und alle Propheten im Reich Gottes,
euch aber hinausgestoßen.
Und es werden kommen von Osten und von Westen,
von Norden und von Süden,
die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes.
Und siehe, es sind Letzte, die werden die Ersten sein,
und sind Erste, die werden die Letzten sein.
„Na das ist ja kein Problem“
Könnte vielleicht Judas gedacht haben.
„Im Ringen war ich schon immer ein Meister
und wer sich mit mir anlegt, der wird es zu spüren bekommen!“
„Na hee, also wenn ich dort nicht dabei bin, wer denn sonst?“,
könnte vielleicht Petrus gedacht haben.
Vielleicht gab es aber auch Gedanken eines Thomas, der sich gar nicht so sicher war, ob er das denn schafft,
oder ob er dann zu denen gehört, die draußen stehen und an die verschlossene Türe klopfen.
Jesus mahnt seine Begleiterinnen und Begleiter, alles daran zu setzen, ins Reich Gottes, an den Tisch, zum endzeitlichen Mahl, zu kommen.
Ringt darum!
Trachtet danach,
denn viele werden es versuchen und es wird ihnen nicht gelingen.
Wir kennen ähnliche Gleichnisse vielleicht aus anderen Bibelstellen.
Und doch formuliert es Lukas hier noch etwas schärfer.
Hier gibt es keinen versprochenen Lohn, nach dem engen und verschlungenen Pfad.
Keinen Gewinn für die Nachfolge!
Es ist eine Mahnung vor der Selbstsicherheit!
Auch wenn du vor mir gegessen hast
und von mir gelernt hast:
Ich kenne DICH nicht!
Auch wenn wir vor dem Kreuz Abendmahl gehalten haben
und die Lehren Jesu gelernt haben:
ER kennt uns nicht!
Es ist, eine Mahnung.
Auch an uns. Heute.
Unschön. Kantig. Und irgendwie so gar nicht christlich!
Wo ist denn hier die Gnade, von der wir so oft zu hören bekommen?
Wo ist die Nächstenliebe,
wenn wir darum ringen sollen durch die enge Tür zu kommen?
Leben wir nicht schon in einer Ellbogengesellschaft,
in der jeder nach sich und seinem Vorteil schaut?
Wo bleibt denn da: „einer trage des anderen Last“?
Der Hausherr selbst, Jesus, verschließt die Tür.
Jesus selbst, kennt uns nicht!
Es gibt keine Möglichkeit hinein zu kommen, wenn du einmal draußen bist.
Kein Hintertürchen.
Keine Freunde, die einen durch das Dach hinunterlassen.
Draußen. Heißt. Draußen.
Und drinnen?
Da sitzen sie:
Abraham, Isaak, Jakob.
Und alle Propheten.
Und die von Osten und Westen,
und von Norden und Süden,
die Letzten und Ersten.
Alle.
Nur, ich nicht.
Ein Stich ins Herz.
Ein Stichwort.
Es ist eine Mahnung vor der Selbstsicherheit:
Wir können uns nicht sicher sein, einmal am Tisch des Hausherrn zu sitzen.
Aber doch
dürfen wir uns sicher sein, einmal am Tisch des Hausherrn zu sitzen!
Römer 2,4
„Oder verachtest du den Reichtum seiner Güte, Geduld und Langmut?
Weißt du nicht, dass dich Gottes Güte zur Buße leitet?“
Wir können uns nicht sicher sein.
Und doch dürfen wir uns – gnädiger Weise – sicher sein!
Heute, am Buß- und Bettag
wünsche ich mir, dass wir uns das bewusst machen!
Dass Buße nicht heißt, dass wir draußen bleiben müssen,
weil wir dafür büßen müssen, dass wir zu spät waren,
oder zu wenig getrachtet haben, oder zu wenig gebetet, in der Bibel gelesen, Gottesdienste besucht oder geglaubt haben.
Es heißt, zu wissen, dass wir uns nicht sicher sein können.
Und es heißt, zu wissen, dass wir uns sicher sein können.
Buße heißt, sich Gott neu, befreit, dankbar, zuzuwenden,
in dem Wissen, dass wir uns nicht sicher sein können und es doch sind.
„Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme.“
Epheser 2,8
Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus.
Amen.
Lied: Befreit durch deine Gnade.
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Ich predige einen Luftballon
Tag 1: Mein Luftballon
Am Anfang ist er schön bunt, prall gefüllt mit Helium und mit einer Schnur versehen. So kann er im Wind hin und her treiben, aber nie zu weit von mir wegfliegen. Ich betrachte ihn von allen Seiten. Sehe die Stellen, an denen er dicker und dünner ist. Die Flecken auf der Oberfläche. Die Falten.
Ich mag diesen Luftballon, denn er gehört mir.Tag 2: Was sagst du zu meinem Luftballon?
Ich mag ihn so sehr, dass ich ihn am nächsten Tag meinen Freunden zeigen möchte. Was sagen sie zu meinem Luftballon, der sich so schön im Wind bewegt. Manche finden ihn lachhaft, andere spielen mit ihm. Für den nächsten hat er in der Sonne eine ganz andere Farbe, als ich sie zugeordnet hätte. Andere dagegen wollen ihn nur im Dunkel betrachten.
Wie schön und anders die Umgebung meinen Ballon beschreibt.Tag 3: Wo kommt mein Luftballon her?
Nach zwei Tagen Luftballon, frage ich mich, wo mein Exemplar gefertigt wurde? Wer war wohl daran beteiligt und wie haben diese den Luftballon hergestellt? Welche Techniken und Materialien haben sie verwendet?
Ich sollte mich kundig machen, wie der Luftballon entstanden ist.Tag 4: Was macht meinen Luftballon so einzigartig?
Klar, mein Ballon ist natürlich der schönste. Aber weiß ich auch warum? Ist es die Farbe, die Form oder seine aerodynamischen Flugeigenschaften? Was unterscheidet ihn von anderen Ballons und wo findet er seinen Platz unter den tausenden Ballons? Gibt es ähnliche Ballons oder welche die komplett anders sind?
Ich sehe mich einfach mal um.Tag 5: Wo soll mein Ballon hin?
Mein Ballon hat mich nun schon einige Tage begleitet. Ballons sollten eigentlich in freier Wildbahn leben, aber irgendwie kann ich meinen Ballon noch nicht loslassen. Wo wird er leben? Wie wird es ihm dort gehen? Was wird er dort auslösen?
Ich stelle mir Situationen vor, in denen mein Ballon gut aufgehoben wäre.Tag 6: Ich bereite den Ballon darauf vor …
Endlich ist der Tag vor dem Tag gekommen. Ich bereite meinen Ballon darauf vor, am nächsten Tag zu starten. Vieles hat sich angeheftet an den Ballon.
Ein letztes Mal nehme ich den Ballon mit all seinen Anhängen mit. Vielleicht besuche ich meine Freunde, oder mache einen Besuch im Krankenhaus. Kinder freuen sich doch immer so über Ballons!
Ich und der Ballon bereiten uns darauf vor am nächsten Tag voneinander getrennt zu werden.Tag 7: Er fliegt . . .
Endlich ist es soweit. Endlich darf ich meinen Ballon der Welt zeigen. All seine Schönheit, seine Macken. Ich berichte, was ich mit ihm erlebt habe. Wo er herkommt. Was ihn so einzigartig mache. Was er bei anderen auslöst und was er auslösen soll. Und dann endlich fliegt er. Jeder schaut ihm nach, wie er nach oben steigt. Wie er ein letztes Mal in der Sonne glitzert und dann nicht mehr zu sehen ist. Vielleicht werden wir ihn irgendwann noch einmal sehen.
Ich weiß nicht, ob die Menschen um mich herum die selbe Freude an meinem Luftballon hatten. Aber es ist nun auch ihr Luftballon. Ich habe ihnen alles über ihn erzählt, sie zum lachen und weinen damit gebracht. Wer weiß, was der Luftballon damit bei ihnen auslöst.
PS: Vielleicht hilft das bei der nächsten Predigtvorbereitung!
Angelehnt an die Predigtwoche von C.Möller -
Freisprecher: 3 Minuten Theologische Impulse
Auf den alltäglichen digitalen Streifzügen fallen einem dann doch ab und an kleine Schätze vor die Füße.
So wie dieser hier:
FreisprecherIn Zusammenarbeit mit dem SWR sowie der evangelischen & katholischen Landeskirche entstehen 3-minütige Videos zu ethischen & religiösen Themen.
Zu Wort kommen Menschen von der Straße; und anschließend Menschen im Sozialen Netzwerk.Sehr empfehlenswerte, knappe und impulsgebende Videos.
Perfekt für Unterricht und Predigt! -
Ich Bin Evangelisch
Evangelisch, das schreiben sich viele in die Steuererklärung. Manche sagen es auch offen, so wie Ich: Ich Bin Evangelisch.
Doch was heißt das überhaupt?
Wikipedia hilft:Der Begriff Evangelium kommt aus dem Altgriechischen (εὐαγγέλιονeu-angelion) und bedeutet „gute Nachricht“ oder „frohe Botschaft“.
Die Frohe Botschaft!
Wenn ich mich also als Evangelisch bezeichne,
bin ich ein froher Botschafter!Froh sein!
Oh yeah 😀
https://www.youtube.com/watch?v=EdpWaF7Ws6Q
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Prokrastination
Ist das eigentlich ansteckend?
Wenn andere nichts tun, tu ich auch nichts!Warum scheint es diese Situationen zu geben, in denen man lieber andere Dinge macht, als genau das, was jetzt eigentlich dran ist!
Und ja, dieser Beitrag dient zum prokrastinieren!
Vielleicht mag ich es, am Ende in Zeitnot ein Ergebnis abzuliefern, dass gar nicht besser sein kann, als das abgelieferte, da ich ja eh nicht mehr Zeit hatte!
Kapiert?!Zum Glück gibt’s Google und Youtube, die mir Prokrastinieren erklären.
Jetzt also erstmal …